Dank einer defekten CDI-Einheit ist die DR Big schon nach 41km hinter Berlin liegen geblieben. Die gelben Engel konnten auch nicht helfen, aber immerhin das Motorrrad wieder nach Berlin bringen. Ollis Engagement und sein Vertrauen in sich automatisch öffnende Glastüren, brachten ihm noch eine Platzwunde auf der Stirn ein. Was konnte sonst noch alles am Freitag den 13. passieren? Elektrikversagen blieb das bestimmende tragische Element. Der Kabelbrand einerseits und der Totalausfall andererseits an zwei weiteren Motorrädern, konnte aber während der Tour noch behoben werden. Bei der Enfield ist es ja normal, dass nach 4 Stunden Fahren mit Licht, die Batterie alle ist. Zählt also nicht.

Die Anreise von Monika, Katja, Jan, Olli, Carsten und Sebastian verzögerte sich nun um ein paar Minuten. Als man dann um 1:30 Uhr des Nachts bei 3°C in Mala Upa ankam, torkelte der Rest der Meute schon zurück in die Berghütte. Denen war wenigstens schön warm. Zum Glück war der Wodka präventiv schon gekauft, denn zu Essen gab es auch nichts mehr. „...noch ein Zigarettchen zum Nachtisch?“ – „Hmm, ja gerne. Und bitte noch etwas von dem Digestiv dazu.“

Katja hatte, angefixt durch die erstmalige Teilnahme an der PFMT als Sozia im Vorjahr, noch schnell den Führerschein gemacht und sich ein Motorrad gekauft. Unzweifelhaft einen Stern wert – eigentlich auch für die Strapazen auf ihrer ersten Tour überhaupt. Die hatten die anderen allerdings auch: Im Dunkeln bei Eiseskälte stundenlang polnische Platten-Highways zu befahren und anschliessend noch die schönste Berglandschaften wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht sehen zu können, törnt ganz klar ab.

Andy fuhr den Altherrenchopper mit dem defintiv dicksten Motor und Bela hat die Störfarmen am Kaspischen Meer rastlos links liegen gelassen, um sich lieber polnische Fleischteller einzuverleiben. Oder war es doch das polnische Bier, was ihn aus der Zwangsabstinenz trieb?

Das Wetter war die ganze Zeit bombig, wenn auch kühl. Fantastische Ausblicke auf Berge aller Art, machten die Reise Tag und Nacht wieder zu einem Genuss. Polen zeigt sich wieder in seinem ganzen maroden Charme und die Tschechen winkten einem einladend vom Strassenrand aus zu. Die Hotels mit unterschiedlichstem Niveau sind auch immer ein Erlebnis. Von der eingebauten Polen-Disco inklusive direkt im Zimmer, bis zum tschechischen gediegenen 3 Sterne-Schlösschen ganz in rosa, mit Massenschlägerei auf dem davor gelegenem malerischen Marktplatz ob der gewonnenen Eishockey-WM, war alles dabei.

Jan hat trotz Dauerrestalkohol und Fahrbieren immer die optimalen Strecken gefunden. Es war alles in allem einfach wieder großartig!

Im Anschluss nochmal der O-Ton der Tourbeschreibung von Jan: Tourenvorschlag Pfmt 2005, Treffpunkt: Mala Upa (is da wo letztes Jahr der super Film entstand), Riesengebirge, Tschechien, wie jedes mal Freitag Abend vor Pfingsten. Unterkunft wird nach verbindlicher Zusage der Pfmt'ler von mir organisiert.
Anreise: frei nach Schnautze
Anreise von Berlin, fuer den der moechte: Abfahrt Freitag, c.a. 16.00 Uhr Strecke: Berlin - Cottbus - Forst - Jelenia Gora - Mala Upa (Autobahn!, hat den Vorteil in c.a. 3,5 h in den Bergen (Riesengebirge) zu sein.)
Samstag: Mala Upa CZ - Trutnov CZ - Klodzko PL entspanntes Kurvenraeubern im Riesengebirge
Sonntag: Klodzko PL - Knezno PL - Cervena Voda CZ - Hradec Kralove CZ raus aus den Bergen, durch das tschechische Laendle, Uebernachtung in einer der aeltesten Staedte CZ, aber garantiert mit Disco!
Montag: Rueckfahrt, optional mit Extratag in den Bergen.